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Warum Hundetrainer mit Wattebäuschen die besseren Trainer sind

  • Autorenbild: Babs
    Babs
  • 18. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte


Stell dir zwei Szenen vor:


Szene 1: Ein Trainer steht mit Leine, Wasserflasche und der festen Überzeugung da, dass nur ein kräftiger Ruck oder ein Spritzer ins Gesicht den Hund „in die Spur“ bringt.


Szene 2: Ein Trainer, der – bildlich gesprochen – mit Wattebäuschen wirft. Leicht, freundlich, vielleicht ein bisschen albern.



Die zweite Szene klingt witzig, fast schon absurd. Aber genau darin steckt die Wahrheit: Wer „mit Wattebäuschen wirft“, trainiert fair, sanft und mit Respekt. Und das macht auf lange Sicht die besseren Hunde – und die glücklicheren Menschen.




Vertrauen ist das Fundament


Hunde leben mit uns, weil sie uns vertrauen. Dieses Vertrauen ist wie eine feine Glasvase: leicht zerbrochen, schwer wieder zu kitten.


Leinenruck, Wasser oder Schreckmethoden mögen auf den ersten Blick „wirken“.


Doch gerade unsichere Hunde erleben diese Eingriffe nicht als Hilfe, sondern als Bedrohung.


Das Tragische: Der Mensch, der eigentlich Schutz und Sicherheit bieten soll, wird selbst zur Quelle von Unsicherheit.




Was passiert, wenn Vertrauen zerbricht?


Ein Hund, der sein Vertrauen verliert, zahlt einen hohen Preis. Die Folgen können gravierend sein:


  • Angst: Rückzug, Vermeidung von Blickkontakt, unsicheres Verhalten.


  • Blockade: Der Hund will nicht mehr raus, meidet bestimmte Situationen.


  • Steigende Unsicherheit: Begegnungen mit Hunden, Menschen oder Umweltreizen werden noch schwieriger.


  • Aggression: Aus Angst wird manchmal Abwehr. Knurren, Bellen oder Beißen sind oft nur Hilferufe.



Ein Hund, der so reagiert, ist kein „Problemhund“. Er ist ein Hund, dem Vertrauen genommen wurde.




Warum Wattebäusche so viel besser wirken


Natürlich wirft niemand ernsthaft Wattebäusche – es ist ein Bild. Aber es steht für eine Haltung:


  • Sanftheit statt Schreck.


  • Bestärken statt bestrafen.


  • Vertrauen statt Verunsicherung.



Der Hund lernt: „Mein Mensch ist mein sicherer Hafen.“ Und das verändert alles. Verhalten wird nicht unterdrückt – es wird neu und positiv aufgebaut.




Druck macht still – Vertrauen macht stark


Es stimmt: Druck kann Verhalten kurzfristig unterdrücken. Aber das ist eine brüchige Lösung.

Unter der Oberfläche brodelt Stress, Unsicherheit und Misstrauen.


Training mit Vertrauen dagegen macht den Hund innerlich stark:


  • Er versteht, warum er etwas tun soll.


  • Er arbeitet gerne mit, weil er Freude daran hat.


  • Er wächst über sich hinaus – sicher und selbstbewusst.



Das ist der Unterschied zwischen einem Hund, der einfach nur „funktioniert“, und einem Hund, der wirklich lebt.




Fazit: Mehr Wattebäusche, weniger Rucken


Wer Hunde trainiert, formt nicht nur Verhalten, sondern Beziehungen. Und Beziehungen brauchen Vertrauen.


Darum gilt:


  • Lieber Wattebäusche als Wasserflaschen.


  • Lieber Mut machen als Angst schüren.


  • Lieber starke, fröhliche Hunde als eingeschüchterte.



Denn am Ende geht es nicht nur um „Sitz“ oder „Fuß“. Es geht darum, dass dein Hund dich ansieht – mit Augen, die sagen:

„Bei dir bin ich sicher. Bei dir bin ich zuhause.“

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by freedogs.ch

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